# Bodystorming
- Zweck
- Den Kontext am eigenen Leib erfahren und neue Aspekte aufdecken
- Zeitaufwand
- 1 Stunde bis 3 Stunden
- Beteiligte
- UX Team, Nutzer
- Erfahrungsstufe
- Experte
# Zusammenfassung
Bodystorming lehnt sich an die Idee des Brainstorming an. Jedoch geht es hierbei darum, sich nicht nur verbal in andere Personen hineinzuversetzen, um Ideen zu generieren, sondern tatsächlich physisch eine Situation in der Rolle der betrachteten Person zu erleben. Es wird die räumliche, zeitliche, kognitive, motivationale und emotionale Perspektive des Nutzers angenommen.
# Ergebnis
Ziel der Methode ist es durch das tatsächliche Erleben konkreter Situationen Informationen und Inspirationen zu erhalten, die bei der Ideengenerierung helfen und neue Bedürfnisse und Wege eröffnen.
# Vorgehen
- Definiere den Ort, an dem das zu untersuchende Szenario stattfindet und begebe dich mit dem Team dorthin.
- Beobachte das Verhalten der zu betrachtenden Personen an diesem Ort und mit welchen Artefakten sie interagieren.
- Halte sämtliche relevanten Personen, Handlungen und Rahmenbedingungen fest, die die Handlungen beeinflussen.
- Spiele die Szenarien unter Einbeziehung der gewonnen Erkenntnisse im Team nach und filme es.
- Frage die Mitglieder nach ihren subjektiven Erfahrungen und Gefühlen während der Nachstellung des Szenarios.
- Analysiere die individuellen Erkenntnisse und die Videoaufnahmen.
# Einsatzzeitpunkt
Es ist sinnvoll die Methode anzuwenden, wenn noch kein ganzheitliches Bild der Bedürfnisse der Nutzer besteht oder andere Ansätze zur Ideengenerierung nicht ausreichend auf die Nutzerbedürfnisse antworten.
# Hilfsmittel und Templates
- viel Platz
- Whiteboard
- Videokamera
# Vorteile
Neben der Anschaulichkeit und Praxisnähe, bietet Bodystorming den Vorteil einzelne Aspekte herauszuarbeiten, Details weiterzuentwickeln und letztendlich die Gesamterfahrung zu verbessern.
# Nachteile
Als Nachteile erweisen sich der Zeitaufwand und Schwierigkeiten sich in die Rollen einzufinden. Zudem kann nicht authentisches beziehungsweise realitätsfremdes Verhalten der Teilnehmer den Erfolg dieser Methode bremsen.
# Wichtige Hinweise
Wichtig ist hierbei die Fähigkeit der Teilnehmer, sich in die Situation hineinversetzen zu können und keine Angst zu haben möglicherweise Fehler zu begehen, da diese eventuell nutzertypisch und somit wichtig zu entdecken sind.
# Quellen
- Curedale: Design Thinking: process and methods manual (opens new window) Design Community College Inc. ISBN: 9780988236240.
- Limbach, Kim et al.: Bodystorming als Best Practice Methode für die Entwicklung von AALLösungen (opens new window) Mensch und Computer 2015 - Usability Professionals: Workshop (pp. 123–132).
- d.school bootcamp bootleg (opens new window) Hasso Plattner Institute of Design at Stanford University.
- Vianna, Vianna et al: Design Thinking : Innovation im Unternehmen (opens new window) Logos-Verlag. ISBN: 3832534342.